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Zur Geschichte des Pythagoräischen Lehrsatzes. (German) JFM 54.0010.02

Verf. sucht die Brücke zu schlagen zwischen einem von Weidner (Orientalische Literaturzeitung 19) veröffentlichten, aus der Zeit der ersten Dynastie von Babylon (der Hamurapi-Periode von 2100 bis 1800 vor Christi Geburt) stammenden Text des Berliner Museums einerseits und der aus einer Bürkschen Publikation (1901) über dag Āpastamba-śulba-sūtra folgenden Kenntnis des Pythagoräischen Satzes für die älteste Periode indischer Mathematik andererseits, für die der Endtermin noch zwischen 800 vor und 200 nach Christi Geburt schwankt. Die in dem Weidnerschen Text auftretende Formel \[ c=a+ \frac{b^2}{2a} \] erklärt sich an der beigegebenen Figur mil Hilfe der in der Antike üblichen Näherungsformeln \[ \sqrt A=\sqrt{a^2+\alpha}=a +\frac{\alpha}{2a}\quad \text{bzw. } =\frac12\left(a+\frac Aa\right), \] wenn man darin \(\alpha\) durch \(b^2\) ersetzt. Damit leitet man also den Satz des Pythagoras aus babylonisch-indischen Ursprüngen her, eine Auffassung, die allerdings durch Vorlegung weiterer Texte aus unseren Bibliotheken belegt werden müßte.

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Full Text: EuDML