Fejér, L. Über die Lage der Nullstellen von Polynomen, die aus Minimumforderungen gewisser Arten entspringen. (German) JFM 48.1136.03 Math. Ann. 85, 41-48 (1922). Es sei \(P\) eine endliche bzw. abgeschlossene unendliche ebene Punktmenge mit einer kleinsten konvexen Hülle \(K\); ist \(A\) ein Punkt im Äußeren von \(K\), so lassen sich offensichtlich Punkte B derart angeben, daß dann für jeden Punkt \(p\) von \(P\) gilt: \(\overline{pB} < \overline{pA}\). Auf Grund dieser einfachen geometrischen Bemerkung läßt sich der folgende sehr allgemeine Satz beweisen: Es sei \[ g(x) = x^n + c_1x^{n-1}+\cdots +c_n,\tag{1} \] es sei durch irgend eine eindeutige Vorschrift \[ A_g = A(P; c_1, \ldots, c_n) \geqq 0\tag{2} \] in \(P\) als “Abweichung” des Polynoms \(g(x)\) von Null definiert, und es sei dann \(P_n(x)\) ein Polynom mit der kleinstmöglichen Abweichung dieser Art für den Grad \(n\); falls bei zwei beliebigen Polynomen \(h(x)\), \(k(x)\) von der Gestalt (1) stets \(A_g < A_h\) ausfällt, wenn überall in \(P|g(p)|<|h(p)|\) bei \(h(p) \neq 0\) bzw. \(|g(p)| =0\) für \(|h(p)| = 0\) ist, so liegen alle Nullstellen von \(P_n(x)\) in der konvexen Hülle \(K\) von \(P\). Der triviale Fall, in dem die Anzahl der Punkte von \(P\) kleiner als \(n\) ist, wird dabei außer acht gelassen.Die Tschebyscheffsche Abweichung \[ A_g = Max|g(p)| \] ist ein besonders wichtiger Fall dieser Art; ebenso die in der Literatur z.T. schon vorher behandelte Besselsche Abweichung: \[ \dfrac{1}{k}\{|g(p_1)|^2+ \cdots + |g(p_k)|^2\} \] für endlich viele \(p\) (K. Jordan) bzw. \(\dfrac{1}{l} \int |g(p)|^2\,dl\) für Punkte einer ebenen Kurve von der Länge \(l\) (Szegö) bzw. \(\dfrac{1}{f}\iint |g(p)|^2\,df\) für Punkte einer ebenen Fläche. Der Hauptsatz umfaßt so als einfachste Fälle u. a. die Tschebyscheffschen bzw. die Legendreschen Polynome. Reviewer: Müntz, Dr. (Berlin) Cited in 2 ReviewsCited in 32 Documents JFM Section:Nachtrag. Zweiter Abschnitt. Arithmetik und Algebra. Kapitel 3. Theorie der Polynome und der algebraischen Gleichungen. Algebraische Eigenschaften der Polynome. Verteilung der Wurzeln. Galoissche Theorie. PDFBibTeX XMLCite \textit{L. Fejér}, Math. Ann. 85, 41--48 (1922; JFM 48.1136.03) Full Text: DOI EuDML