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Auszug aus dem Gutachten der Göttinger philosophischen Fakultät betreffend die Beneke-Preisaufgabe für 1901. (German) JFM 32.0785.01

Erläuternde Bemerkungen über den Sinn der Preisfrage, dem folgende Stellen entnommen werden mögen: “Das Wesentliche ist nun, daß, an der solcherweise arithmetisierten Mathematik gemessen, alle sinnliche Auffassung als etwas Ungenaues, nur auf eine Anzahl Dezimalen Bestimmtes erscheint. Trotzdem wird man die arithmetisierte Mathematik als Ausgangspunkt für die quantitative Beherrschung der Außenwelt festhalten wollen. In welcher Form hat dies zu geschehen? Und welche Erleichterungen darf man sich gestatten, wenn man von den Resultaten wieder nur eine begrenzte Genauigkeit verlangt? \(\dots\) Als neue Forderung tritt nur auf, die bezeichnete Fragestellung als den eigentlichen Mittelpunkt aller angewandten Mathematik mehr in den Vordergrund zu rücken und übrigens einzusehen, daßdie approximative Auffassung der Größenbeziehungen sehr viel mehr, als man früher wußte, unser ganzes Denken durchzieht.”
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References:

[1] Vergl. Math. Annalen, Bd. 50, p. 603-604
[2] Man kommt sonst in neue Schwierigkeiten. Vergl. die Antrittsrede von Prof. Burkhardt: Mathematisches und Naturwissenschaftliches Denken, Zürich 1897.
[3] Jahresbericht der deutschen Mathematiker-Vereinigung IX, 2 (1900). · JFM 31.0671.01
[4] Im Anschluss an das vorstehend abgedruckte Gutachten verweise ich gern auf zwei meiner eigenen früheren Publicationen, die mit dem Gegenstande des Preisausschreibens in naher Beziehung stehen. Es sind dies:Ueber den allgemeinen Functionsbegriff und dessen Darstellung durch eine willkürliche Curve (Sitzungsberichte der physikalisch-medicinischen Societät zu Erlangen vom 8. Dec. 1873; abgedruckt in Bd. 22 der Mathem. Annalen, 1883);The Evanston Colloquium (New-York 1894, Macmillan), Vortrag VI (vom 3. Sept. 1893):On the mathematical character of space intuition and the relation of pure mathematics to the applied sciences. (Vergl. auch die französische Uebersetzung des Colloquium von Hrn. Laugel, die unter dem Titel ?Conférences sur les Mathématiques? 1898 in Paris bei A. Hermann erschienen ist.) Uebrigens findet man einschlägige Bemerkungen auch in den Vorträgen:Riemann und seine Bedeutung für die Entwickelung der modernen Mathematik. Vortrag, gehalten vor der Naturforscherversammlung in Wien, 1894. (Verhandlungen der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte, Leipzig 1894, sowie Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Bd. 4, Berlin 1897).Ueber Aufgabe und Methode des mathematischen Unterrichts an den Universitäten. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Bd. 7, Leipzig 1899.
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