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Lässt sich die Pyroelektricität der Krystalle vollständig auf piëzoelektrische Wirkungen zurückführen? (German) JFM 29.0745.05

Gött. Nachr. 1898, 166-194 (1898); Wiedemann Ann. 66, 1030-1060 (1898).
Das Ergebnis der theoretisch und experimentell an einem Turmalinkrystall durchgeführten Untersuchung ist folgendes.
Von der durch eine Erwärmung unter Atmosphärendruck hervorgerufenen elektrischen Erregung sind rund 80 % auf die Wirkung der die Erwärmung begleitenden Deformation, d. h. auf Piëzoelektricität, zurückzuführen; die übrigen 20 % stellen dagegen eine directe Wirkung der Erwärmung und somit wahre Pyroelektricität dar.
Bei allen Krystallen mit einzelnen krystallographisch ausgezeichneten Richtungen darf eine vollständige Zurückführung der Pyroelektricität auf piëzoelektrische Wirkungen nicht erwartet werden.
Dagegen zeigt die Theorie, dass bei allen Krystallen, die einzelner ausgezeichneter Richtungen entbehren, die Erwärmung nur in soweit elektrisch wirksam ist, als sie Deformationen veranlasst; dass bei ihnen also scheinbare Pyroelektricität sich stets und vollständig auf Piëzoelektricität zurückführen lässt.
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Full Text: EuDML